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Mein Kind ist autoaggressiv – Was kann ich tun?

Autoaggression bei Kindern kann verschiedene Ursachen haben.
Die häufigste Ursache ist Frust beim Spielen, beim Anziehen, beim Malen,
beim Basteln oder bei ähnlichen Tätigkeiten. Ausgelöst dadurch, dass irgendetwas nicht funktioniert, oder anders läuft als sie es sich vorgestellt haben.

Manchmal liegt es auch daran, dass sie nicht bekommen was sie wollen, weil die Eltern es gerade nicht möchten, oder können.
Die Kinder selbst können nicht zwischen Wunsch und Bedürfnis unterscheiden, daher steht für sie die Welt Kopf, wenn Bedürfnisse erfüllt werden, aber Wünsche nicht/ nur manchmal.

Aber auch Stress und Überreizungen können Autoaggressionen hervorrufen. Daher ist es für Eltern wichtig hier erst mal selbst Ruhe zu bewahren, wenn das Kind anfängt aggressiv gegen sich selbst zu werden.

Eine weitere mögliche Ursache für autoaggressives Verhalten kann sein, dass das Kind Reize verändert, oder weniger stark wahr nimmt und es sich durch dieses Verhalten versucht zu stimulieren.

Eltern sollten in jedem Falle achtsam sein und ihr Kind allem voran schützen. Das heißt, das Kind sollte an einen sicheren Ort gebracht/begleitet werden, an dem es sich möglichst wenig verletzen kann. Außerdem sollte es niemals alleine gelassen werden, denn Eltern haben die Fürsorge- und Aufsichtspflicht.

Auch wenn im geschützten Raum/ an einem sicheren Platz selbst wenig Möglichkeit besteht sich ernsthaft zu verletzen, kann dies dennoch passieren.

Um dies zu verhindern, bleibt manchmal nur die Möglichkeit das Kind liebevoll festzuhalten. Ein weitere positiver Effekt durch das Festhalten besteht darin, dass das Kind sich dadurch wieder besser spüren kann und demzufolge Reize wieder bewusster wahr nimmt, ohne sich selbst zu verletzen. Manche Kinder fangen sogar nach einigen Wochen an dieses festhalten einzufordern, sobald sie merken, dass es ihnen guttut.

Hat sich Euer Kind irgendwann beruhigt, ist es wichtig zu reflektieren, was der Auslöser gewesen sein könnte, um diese mögliche Ursache zu eliminieren. Zudem ist es wichtig, das Kind im Anschluss zu spiegeln und seine Gefühle zu verbalisieren.
Alternative Handlungsstrategien aufzeigen ist essenziell. Damit kann das Kind lernen, seine Gefühle kontrolliert und an passender Stelle raus zu lassen.

Wichtig: Es geht keinesfalls um Unterdrückung der Gefühle, sondern um Kontrolle!

Eltern sollten das Kind nicht bewerten, allenfalls seine Handlung.
Nicht: “Du hast dir gerade weh getan, mit Absicht. Das ist falsch und damit schadest du dir.”
Stattdessen: “Ich sehe das du gerade verärgert bist und dich deswegen gehauen hast. Kannst du mir sagen, was dich so verärgert hat?”
oder aber
“Ich sehe das du gerade verärgert bist und dich deswegen gehauen hast. Ich möchte nicht, das du dir weh tust. Schlag doch stattdessen lieber hier auf das Kissen.”
Hierbei geht es gar nicht so sehr darum eine Antwort zu bekommen, sondern erst einmal darum, dem Kind zu signalisieren, dass es die Möglichkeit hat Gefühle zu verbalisieren.

Redet mit ruhiger Stimme, unaufgeregt. Zeigt dem Kind deutlich, dass Ihr es für sein Verhalten nicht verurteilt, Euch aber sorgt und verpflichtet seid, es zu schützen. Euer Kind muss spüren, dass Ihr es so annehmt und liebt wie es ist. Mehr braucht es in dem Moment gar nicht – Euren Schutz und Eure Liebe.

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